Nachlese: Netzwerktreffen vom 12.11.2025 bei den Ledder Werkstätten / Betriebstätte KIPP in Lengerich
Immer wieder eine bereichernde Erfahrung
WVS zu Besuch bei KIPP in Lengerich – Teilhabe, Technik und Tradition beeindrucken Unternehmer-Netzwerk
Zum dritten Mal in Folge hat die Wirtschaftsvereinigung für den Kreis Steinfurt e.V. (WVS) einen Standort der Ledder Werkstätten besucht – und langsam darf man hier durchaus von einer kleinen Tradition sprechen. Dieses Mal führte der Weg die Unternehmerinnen und Unternehmer in die Lengericher Betriebsstätte KIPP, wo sie herzlich von Standortleiter Andreas Laumann-Rojer und WVS-Geschäftsführer Heiner Hoffschroer begrüßt wurden.

Schon zu Beginn wurde spürbar, was diesen Standort so besonders macht: die enge, gelebte Verbindung zur regionalen Wirtschaft. „Das ist uns sehr wichtig“, betonte Laumann-Rojer, während er die Gäste durch die vielfältigen Arbeitsbereiche führte. Ob große Industrieprojekte oder kleine, kleinschrittige Montagen – die tägliche Arbeit ist bunt, professionell und von hoher Qualität geprägt. „Qualität ist enorm wichtig, auch wenn wir immer auf individuelle Fähigkeiten oder Hemmnisse eingehen müssen“, so der Standortleiter.
Dass moderne Technologien längst Teil des Arbeitsalltags in den Ledder Werkstätten sind, überraschte viele Besucherinnen und Besucher. Assistive Systeme wie CoBots, digitale Unterweisungen an neuen Maschinen, ERP-gestützte Warenwirtschaft oder 3D-Druck gehören bei KIPP selbstverständlich dazu – und ermöglichen auch Menschen mit Schwerst- oder Mehrfachbehinderungen neue Wege der Teilhabe. Besonders eindrucksvoll: Der kollaborative Roboter, der live demonstrierte, wie Technik Motivation schafft und Lernprozesse anstößt.

Beim Rundgang wurde schnell klar, wie breit die Palette der Aufträge ist, die KIPP für namhafte Unternehmen übernimmt – von exklusiven Serien für Kaldewei über Bauteile für Markilux bis hin zu komplexen Sortimentkoffern für Windmöller & Hölscher, die weltweit zum Einsatz kommen. „Der Spagat besteht darin, sinnstiftende Arbeit für Menschen mit Behinderung zu bieten und gleichzeitig die hohen Erwartungen industrieller Auftraggeber zu erfüllen“, erklärte Hoffschroer.
Ein weiterer Schwerpunkt des Besuchs war die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Kornelia Eschhaus, Geschäftsbereichsleitung Berufliche Bildung, stellte den Fachdienst „Clewer vermittelt“ sowie das zukünftige Inklusionsunternehmen „Clewer geprüft“ vor, das im Frühjahr 2026 starten wird – ein wichtiger Schritt, um berufliche Perspektiven weiter zu stärken.

Zum Abschluss richtete Hoffschroer den Blick auf die wachsende Bedeutung sozialer Verantwortung in Unternehmen. Angesichts der Zunahme psychischer Erkrankungen sei es wichtiger denn je, voneinander zu lernen. „Wir als WVS sind froh, solche Einblicke zu bekommen und einen so starken Netzwerkpartner an unserer Seite zu wissen.“
Und weil gute Traditionen gepflegt werden sollten, steht für die WVS fest: Auch 2026 kommt man gerne wieder nach Lengerich – denn dort wird jeden Tag sichtbar, wie klug Teilhabe und Technik miteinander verbunden werden können.



