Minister Laumann, Kröner GMBH, und WVS trafen sich zum regen Austausch

Innovationsgeist nicht bürokratisch bremsen

6. Juli 2023

Das Ambiente, in dem Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, Mitglieder der Geschäftsführung des Unternehmens Kröner Stärke GmbH und Vorstandsmitglieder der Wirtschaftsvereinigung für den Kreis Steinfurt (WVS) sich trafen, war schon ein ganz besonderes. Die Firma Kröner Stärke verfügt über einen Konferenzraum eher ungewöhnlicher Art. Es ist ein alter Reisezugwagen der Bahn, dessen Interieur mit Original-Teilen dem 1891 gebauten Hofsalonwagen des Königs von Sachsen nachempfunden ist. Der Verein „Eisenbahn-Tradition e.V. Lengerich“ machte es möglich, dass der Wagen mit der hochwertigen Inneneinrichtung heute auf dem Gelände steht.

Die Kröner GmbH ist ein mittelständischer Betrieb und beschäftigt rund 125 Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen mit Sitz in Ibbenbüren produziert Stärke für den Lebensmittel- aber auch für den technischen Bereich. Verstärkt werden Rohstoffe aus biologischem Anbau einbezogen, Kröner Stärke Bio steht für die bewusste und sensible Auseinandersetzung mit den Themen Natur, Mensch und Wirtschaft.

Geführt wurden Gespräche über aktuelle Themen der Wirtschaft wie die Entwicklung der Energiepreise und das Voranbringen von Innovationen. Minister Laumann, sein Landtags-Mitarbeiter Martin Schwarz, CEO Dr. Götz Kröner, der technische Geschäftsführer Michael Termöllen,  die WVS-Vorstandsvorsitzende Claudia Börgel und der WVS-Geschäftsführer Heiner Hoffschroer tauschten sich rege aus..

„Energiepreise sind bei uns ein ganz großes Thema“, betonte Kröner. „Nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion dachten wir alle, die Spannungen zwischen Ost und West wären Geschichte“, so Laumann. Darum habe man vor Jahrzehnten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch den Einkauf günstigen Erdgases aus Russland befürwortet. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Folgen für Energielieferungen nach Westeuropa war damals noch kaum vorstellbar. Nach dem Explodieren der Energiepreise sind sie mittlerweile wieder rückläufig. „Doch das Vorkriegsniveau werden sie nicht wieder erreichen“, so Dr. Kröner. Immerhin seien die Rohstoffpreise für Weizen, aus dem Stärke gewonnen wird, deutlich gefallen. „Die Zeiten sind hoch volatil“, betonte Kröner. Vertrauen in die Zukunft herrscht dennoch. Das Unternehmen investiert zurzeit einen zweistelligen Millionenbetrag in die Errichtung einer weiteren Produktionshalle.

Kreativ zu sein und flexibel zu reagieren, so der Kröner-CEO, sei das Gebot der Stunde, worin ihn Minister Laumann bestärkte. „Unternehmen sollten aus politischer Sicht mehr Freiheiten gewährt werden“, betonte Hoffschroer. Die bürokratischen Hürden bei innovativen Ideen und Maßnahmen seien oft zu hoch. So verfolgte die Kröner GMBH das Projekt, Bio-Kohle aus Bio-Abfällen herzustellen, was erfolgreich gelang. Der Vorteil liegt in der CO2-Neutralität dieses Energieträgers. „Es hat ein Jahr gedauert, die Genehmigung zur Einrichtung der Pilot-Anlage zu bekommen“, so Kröner. Dabei sei dieses Projekt ganz im Sinne der Vorgabe, die Energieerzeugung  in Deutschland möglichst schnell auf ein klimaneutrales Niveau zu heben. „ Es wäre wünschenswert, wieder ein Urvertrauen in das Unternehmertum zu setzen“, so Hoffschroer. „Wir müssen das  `Doing` forcieren, natürlich mit dem nötigen Monitoring der Projekte.“ Auf der anderen Seite müsse das Vertrauen der Unternehmerschaft in die Politik wieder gestärkt werden. „Wir brauchen Planungssicherheit“, hob Kröner hervor.

(Text u. Fotos: Rainer Nix)