Wirtschaftsvereinigung Steinfurt ist seit 50 Jahren verlässlicher Partner des Mittelstandes
„Und täglich grüßt das Murmeltier“. Wie in der amerikanischen Filmkomödie aus dem Jahr 1993, in der die Hauptfigur einer Zeitschleife zum Opfer fällt und immer wieder denselben Tag erlebt, mutet das Leben seit dem ersten Corona-Lockdown im März 2020 an. Genauso empfindet es auch die Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt (WVS) Claudia Börgel, denn noch immer ist die Pandemie ein Thema. „Es geht nicht so schnell wie erhofft, zur Tagesordnung überzugehen“, betonte sie auf der Mitgliederversammlung am 31. Mai 2022 in den Räumen der „GGM Gastro International GMBH“, Weinerpark Ochtrup. Die Zusammenkunft war sehr gut besucht, sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die WVS in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
Die WVS hat sich auch in den Corona-überschatteten Jahren weiterentwickelt, fand neue Möglichkeiten der Kommunikation und des Netzwerkens. Beliebte Veranstaltungsformate wechselten in den virtuellen Raum. Besonders die „Polit-Talks“ profitierten davon, denn bei den ausgebuchten Terminkalendern der Politiker ist es nicht einfach, sie persönlich zu treffen. So stellten sich unter anderem NRW Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Dr. Carsten Linnemann, MdB im Auto sitzend sogar von der Smartphon-Kamera aus und Oliver Luksic, MdB und Logistic-Koordinator der Bundesregierung, online den Fragen der WVS-Mitglieder. Mit der Unternehmerinitiative „Ui Rheine“ , dem Verband „Aktive Unternehmen im Westmünsterland“, kurz AIW und dem Wirtschaftsverband Emsland konnten die Kontakte in den letzen 24 Monate intensiviert werden. Dennoch werden Konferenzen über das Internet den persönlichen Kontakt niemals ganz ersetzen, der zurzeit wieder intensiver gepflegt wird.
Die WVS richtete in Vernetzung mit dem Branchenmix des Kreises Steinfurt den „Zukunftsstab“ ein, um die Welt von Morgen besser zu gestalten. Bei der Stadt Ibbenbüren, die in einem Meeting der „digitalen Frühschicht“ über die Bildung eines neuen „Wirtschaftsbeirates“ berichtete, wurde das Grundkonzept dieser Idee aufgegriffen. Die WVS bringt sich mit beratender Stimme ein.
„Beim Geschäftsstellen-Team in Rheine, Geschäftsführer Heiner Hoffschroer und den Team-Assistentinnen Kerstin Rehring sowie Riccarda Laue, laufen alle Fäden zusammen“, beschrieb die Vorsitzende. Hier werden sofern machbar auch mal schnell und auf dem kleinen Dienstweg Probleme der Mitglieder analysiert. „Gemeinsam kann die WVS im Kreis Steinfurt viel bewirken“, stellte Claudia Börgel fest. Trotz der immer noch andauernden „Murmeltier Situation“ hat sich viel bewegt. Die Zahl der Mitglieder stieg von 160 im Jahre 2019 auf 340. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft, die sich als schlagkräftiges Netzwerk darstellt“, so die Vorsitzende. „Das visionäre Denken wurde durch die Pandemie vielleicht ein wenig gebremst, aber nicht gestoppt.“
Am 14. August steht die Feier zum 50-jährigen Jubiläum der Wirtschaftsvereinigung auf dem Programm. „Klasse wäre, wenn wir bei dieser Gelegenheit unser 400. Mitglied begrüßen dürften“, sagte Claudia Börgel. „Ich wünsche uns stets den besonderen Blick auf die Zukunft und stets eine Handvoll Ideen im Kopf“, schloss die Vorsitzende ihren Vortrag.
„Wir sind ein wichtiger und lebendiger Verein“, bekräftigte Geschäftsführer Heiner Hoffschroer. „Corona hat gezeigt, dass man auch neue Wege denken muss“. Als besonders wichtig apostrophierte er die Kontakte zur Politik und den regionalen Rathäusern. Der Geschäftsführer betonte, dass die WVS sich für die Belange der Unternehmenswelt im Kreis Steinfurt stark mache, ohne dabei als Held hervortreten zu wollen. „Wir vertreten die Ansicht, dass im Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Kommunen Lösungen machbar sind.“ Beachtliche Erfolge wurden bereits erzielt. Der Geschäftsführer berichtete von einer Schwertransporte begleitenden Firma in Hörstel-Dreierwalde. Dort wurde ein digitaler Fahrassistent speziell für solche Transporte entwickelt. Die Genehmigung für den Betrieb war nach zwei Jahren noch immer nicht erteilt. Durch Intervention des WVS-Teams ist es möglich, das System zumindest bereits in NRW nutzen zu dürfen. „Wenn es Probleme gibt, bitte melden Sie sich bei uns“, appellierte Hoffschroer, „wir garantieren zwar keine schnelle Lösung, aber wir kümmern uns mit allen Mitteln!“
Die Wahlen zum WVS-Vorstand ergaben folgendes Bild: Die 1. Vorsitzende Claudia Börgel wurde in ihrem Amt bestätigt, ebenso Schatzmeister Dieter Möllers, Beisitzerin Edeltraud Hoppe-Wientjes sowie die Beisitzer Markus Haerkötter und Max Volbers. Neu im Vorstand ist der zweite Vorsitzender Frank Haacks als Nachfolger von Steffen Beermann.
Der Vorstellung des Gastgebenden Unternehmens GGM Gastro International GmbH folgte ein beeindruckender Rundgang. GGM ist einer der großen Ausstatter von Gastronomiebetrieben aller Art im Non-Food-Bereich. Gründer und Geschäftsführer sind Manuel Elma und Marcus Inan. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über die größte Gastro- Produktwissensbank der Welt. Mehr als 20 Partner und Spediteure gewährleisten europa- und sogar weltweit schnelle Lieferungen.