„Wir kümmern uns um die Probleme des Mittelstandes“

50 Jahre WVS

17. August 2022

RHEINE: Die Wirtschaftsvereinigung Steinfurt feiert 50. Geburtstag. „Wir kommen aus einem klassischen Netzwerk“, sagt Geschäftsführer Heiner Hoffschroer, „das den Fokus zunächst auf einen kleinen Kanon von Veranstaltungen im Laufe eines Jahres  legte und Einkaufsoptimierung über einen Einkaufverband auf den Weg brachte.“ Mittlerweile hat sich Einiges geändert. Die Mitgliederzahl wuchs ebenso wie Ansprüche und Themenvielfalt. Zahlreiche Veranstaltungsformate, darunter Mittagsmeetings, Netzwerktreffen und Polit-Talks mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten, in Pandemiezeiten im virtuellen Bereich, beleben das Geschehen. Nach wie vor ist die WVS das Sprachrohr der regionalen Wirtschaft mit dem Anspruch, Kommunikation zwischen Unternehmern sowie mit Kommunen und Politikern zu forcieren.


farmer mobil: Beliebt sind auch die Unternehmensbesichtigungen wie hier bei der Farmermobil GmbH in Laer. (Foto: farmer mobil Dr. Sattler)

„Thema der  Stunde ist „Transformation“, betont Hoffschroer. „Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur ein Wandel von der analogen zur digitalen Technik, sondern auch der Aufbruch in neue Dimensionen der Vernetzung.“ Viele Jahrzehnte zurückgeblendet, bestanden Meetings hauptsächlich aus Senior-Chefs in grauen Anzügen, die zigarrenrauchend in Ledersesseln saßen und sich bemühten, Aufträge zu generieren.

Unternehmensnachfolge-Treffen: Großes Interesse herrschte bei einer Veranstaltung zum Thema „Unternehmensnachfolge“.

„Mittlerweile erwarten Unternehmer von der WVS-Mitgliedschaft vielfältigen Mehrwert“, betont der Geschäftsführer. Die Vorstellungen reichen von Wissenstransfer über Betriebsbesichtigungen bis hin zu Kontakten und Austausch mit Politikern. Außerdem gilt es, die münsterlandtypische Bescheidenheit nach dem Motto „Wir sind zwar Weltmarktführer, aber dass muss nicht jeder Wissen“ in neue Bahnen zu lenken. In Zeiten globaler Wirtschaftsaktivitäten lautet die Devise „Tue Gutes und Rede darüber.“  Sonst wird auch eine leistungsstarke Region wie das Münsterland irgendwann abgehängt. „Letztlich sind die mittelständischen Unternehmen des Kreises Steinfurt noch viel zu wenig bekannt, Kompetenzen werden nicht optimal genutzt“, sagt der Experte. Es gebe noch viel Potenzial für den Ausbau der Marktmacht, so Hoffschroer. Hinter Geschäftsführer und Geschäftsstellenteam steht immer der Vorstand mit der Vorsitzenden Claudia Börgel, Max Edeltraud Hoppe-Wientjes, Markus Haerkötter, Frank Haacks und Dieter Möller.

WVS-Vorstand: Der WVS-Vorstand von links: Heiner Hoffschroer, Max Volbers, Edeltraud Hoppe-Wientjes, Claudia Börgel, Markus Haerkötter, Frank Haacks. Es fehlt Dieter Möller.

„Wir sind nicht mehr nur die Interessenvertretung der `Großen`, die Anliegen jedes Mitglieds sind uns wichtig“, hebt der Geschäftsführer hervor. „Wir sondieren, wo der Schuh drückt und kümmern uns darum, wenn Unternehmer nicht mehr weiter wissen oder wenn der bisherige Weg nicht von Erfolg gekrönt war. Dabei kommt es dem WVS-Team vor Ort in Rheine, bestehend aus Heiner Hoffschroer sowie den Teamassistentinnen Kerstin Rehring und Riccarda Laue nicht darauf an, sich als Helden*innen zu profilieren. „Wir haben ein Auge auf die Probleme des Mittelstandes und sind genau da, wo wir gebraucht werden“, bringen sie es auf den Punkt. Übersetzt bedeutet das, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, wo immer das möglich ist.

WVS-TEAM: Das WVS-Team vor Ort in der Geschäftsstelle Rheine v.l.: Heiner Hoffschroer, Riccarda Laue und Kerstin Rehring.

Text: Rainer Nix