HÖRSTEL/OSTENWALDE: „Unsere Zeit gilt als Vuca-Welt“, sagte Festredner Landrat Dr. Martin Sommer am Sonntag auf der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Wirtschaftsvereinigung für den Kreis Steinfurt (WVS). Aus dem Englischen übersetzt bedeutet vuca so viel wie volatil (unbeständig), unsicher, komplex und ambivalent. „Das sind genau die Merkmale, die zunehmend für Unsicherheit sorgen“, hob Dr. Sommer hervor. Über 100 der mehr als 350 WSV-Mitglieder hörten ihm bei herrlichem Wetter im Außenbereich des Landhotels Altmann, Hörstel-Ostenwalde, interessiert zu. Um Unsicherheiten aufzufangen, wurde 1972 unter Federführung von apetito-Chef Karl Düsterberg der „Industrieverein Steinfurt e.V.“ gegründet.
„Henry Ford hat einmal gesagt: Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg“, zitierte die Vorsitzende der WVS, Claudia Börgel in ihrer Ansprache. Genau das hatten die Gründungsmitglieder des Vereins, der seit 1999 Wirtschaftsvereinigung Steinfurt heißt, im Sinn: Zusammenzukommen als starke Vereinigung des Mittelstandes, Sprachrohr der regionalen Wirtschaft zu sein, den Fortschritt in der Region zu fördern und zusammen die Erfolge zu feiern. „Die Idee war, ein Netzwerk aus der Taufe zu heben, das den Austausch und den Wissenstransfer zu verschiedenen Themen ermöglichte“, betonte der Landrat. Genau das geschieht zwischen den Mitgliedern seit fünf Jahrzehnten, inzwischen auch mit Unterstützung der eigenen Akademie und schweißt die Unternehmerschaft zusammen. Waren es zunächst nur die „Großen“, die der WVS beitraten, so ist sie mittlerweile ein guter Mix aus mittelständischen Unternehmen jeglicher Größe und Branche.
Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Soziales und Gesundheit, gehörte an diesem Tag ebenfalls zu den Rednern. „Unser Kreis Steinfurt sowie das gesamte Münsterland sind eine der großen wirtschaftlichen Rückgrate Nordrhein-Westfalens“, stellte er fest. Mit einer Arbeitslosenquote von drei beziehungsweise vier Prozent dürfe man bereits von Vollbeschäftigung sprechen. „Das heißt, wir sind gut drauf“, so Laumann, „und das haben wir einem inhabergeführten Mittelstand zu verdanken.“
„Sprechen Sie uns direkt an“, appellierte WVS-Geschäftsführer Heiner Hoffschroer an die Mitglieder, „wenn irgendwo der Schuh drückt.“ Er steht mit seinen Teamassistentinnen Kerstin Rehring und Riccarda Laue in der Geschäftsstelle Rheine mit Rat und Tat zu Seite. Man scheut sich auch nicht, bei kritischen Themen ein Sprachrohr gegenüber der Politik zu sein. Die Teilnehmer der Feier führten miteinander im Sinne des Leitgedankens der WVS zahlreiche gute Gespräche. In entspannter Atmosphäre ging es nicht nur um wirtschaftliche Themen, es war auch mal ein „Schnack“ über den letzten Urlaub dabei.
Nach der gelungenen Jubiläumsfeier v. l.: WVS-Geschäftsführer Heiner Hoffschroer mit NRW-Minister Karl-Josef Laumann, Landrat Dr. Martin Sommer und der WVS-Vorsitzenden Claudia Börgel.
Die WVS-Vorsitzende Claudia Börgel (links), Landrat Dr. Martin Sommer (2. v. r), Geschäftsführer Heiner Hoffschroer (5. v.l.) und Vorstandsmitglied Frank Haacks
(Text und Fotos: Rainer Nix)
Vielen Dank an alle Netzwerk-Freunde die diesen besonderen Tag mit uns gefeiert haben!