Ein Netzwerk, das funktioniert

Gemeinsam stark für die Region

Deutschlands Städte ziehen seit 150 Jahren neue Einwohner an. Der Anteil der Landbevölkerung hat mittlerweile sowohl in schrumpfenden Regionen als auch in Wachstumsregionen den niedrigsten Stand seit 1871 erreicht.* Die ländliche Wirtschaft muss gemeinsam mit Verbänden und der Politik Wege finden, Standorte und Regionen für Unternehmen wie auch für Arbeitnehmer attraktiv zu halten und zu machen. Dazu braucht es neben einer starken Kommunikation und einem guten Netzwerk nicht selten auch den persönlichen Einsatz.
Wir vernetzen Sie – dies ist der erste Satz, der dem Besucher der Website der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt (WVS) ins Auge springt. Und hört man die folgende Geschichte, so trifft sie wahrlich den Kern, denn es war Heiner Hoffschroer, Geschäftsführer der WVS, der den Verpackungshersteller Schumacher mit Sitz in Greven und den Personaldienstleister START NRW mit Niederlassung in Rheine zusammenbrachte. „Ich wusste, START NRW hat qualifizierte Mitarbeiter, und ich wusste, Schumacher sucht eben diese. So bin ich einfach bei START NRW in Rheine vorbeigefahren, habe mir eine Visitenkarte von Niederlassungsleiterin Stockel-Siepker geschnappt und sie bei Schumacher vorbeigebracht“, erzählt Hoffschroer. Dies ist inzwischen anderthalb Jahre her und seitdem hat Schumacher durch die Zusammenarbeit mit START NRW neue Mitarbeiter gewinnen und halten können.

Gesucht und gefunden

„START NRW hat im Jahr 2019 die Verantwortung für die Mitarbeiter der RAG übernommen, die mit dem Ende des Steinkohleabbaus eine neue Arbeit suchten. Für uns war es wichtig, gerade diesen hochqualifizierten Mitarbeitern zu zeigen: Auch hier in der Region gibt es gute Arbeit und reichlich Perspektive. Mit Schumacher haben wir einen Partner, der beides bietet“, berichtet Helga Stockel-Siepker, START NRW.
Einer von diesen ist Paul Kolbin. Er hat bei der RAG seine Ausbildung gemacht, war über 15 Jahre dort angestellt. 2019 wurde der 38-Jährige dann von START NRW an Schumacher vermittelt und arbeitet seitdem als technischer Leiter im Werk Greven. „Die Arbeit macht Spaß und ich lerne jeden Tag Neues. Ich bin dankbar hier in einer leitenden Funktion arbeiten zu können“, sagt er. Werksleiter Uwe Kihm weiß, was er an seinen Leuten hat: „Unser Ziel ist es, Mitarbeiter langfristig zu halten. Sie entwickeln über die Zeit ein gewaltiges Know-how und wissen, was sie tun. Das macht sie zu unserem wichtigsten Gut. Schumacher Packaging ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit flachen Hierarchien. Das bedeutet, dass wir uns schnell auf neue Umstände einstellen können. Zum Beispiel auch auf die veränderten Bedingungen durch Covid-19. Die Nachfrage stieg in den letzten Monaten stark. Aber wir konnten sie bedienen. Im April 2020 haben wir beispielsweise 40 % mehr produziert als im Vorjahr. Das geht nur gemeinsam im Team.“

Gemeinsam stark

Aufgrund der anhaltenden guten Auftragslage vergrößert Schumacher aktuell sein Werk um 6.000 qm und investiert laufend in die Modernisierung der Werksanlage und seine Maschinen. Der zentral gelegene Standort nahe dem Flughafen FMO in Greven bietet dem Transportverpackungshersteller dafür eine ideale Ausgangsposition. „Der Mittelstand ist der Motor der deutschen Wirtschaft und auch in der Region Steinfurt zu Hause. Wir brauchen in der Region Menschen, die an die Region glauben und die Wirtschaft regional fördern. Schumacher ist da ein leuchtendes Beispiel, das auch zeigt, dass man für einen guten Job nicht in die große Stadt ziehen muss“, betont Hoffschroer. „Seit Gründung der WVS im Jahr 1972 fokussieren wir uns auf die Wirtschaftsinteressen der Unternehmen in der Region. Heute sind mehr als 250 mittelständische Unternehmen Teil des Netzwerks und profitieren von Kooperationen und Partnerschaften. Wir sind der Überzeugung: Gemeinsam kann man mehr bewegen als allein.“
Auch Faton Muslijaj ist über START NRW zu Schumacher gekommen. Der gebürtige Kosovare ist seit gut zehn Jahren in Deutschland und seit September bei START NRW beschäftigt. Für START NRW ist er bei Schumacher als Lager- und Transportarbeiter tätig. Derzeit macht er mithilfe des Personaldienstleisters seinen Staplerschein und hofft auf eine Übernahme durch Schumacher. Die Unternehmensphilosophie „Von Mensch zu Mensch“ gefällt ihm und er spürt sie jeden Tag: „Die Arbeit macht wirklich Spaß. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringt.“ Paul Kolbin lacht und ergänzt: „Wer weiß, vielleicht bleibe ja auch ich bis zur Rente.“

Mehr Neuigkeiten